Archiv der Kategorie: Allgemein

Es war dufte …

12. September 2023

… bei der Reformbühne auf dem FIT-Gelände. Volles Haus zwar, aber was heißt das heutzutage schon? Als es mit den Lesebühnen los ging, für mich zumindest im Januar 1998, saßen die Fans sogar auf der Bühne des Schokoladens; als Autor musste man auf den letzten Metern zum Mik über sie drüber klettern. Unser Tisch war voll leerer Bierpullen, weshalb ein Fan die Überzeugung vertrat, die wären aus Image-Gründen nur Deko, wir hätten die gar nicht wirklich ausgetrunken. Sechs Autoren, 20 Flaschen – trauten die Leute uns gar nichts zu? Vielleicht war die FIT deshalb neulich nur zu 110% ausgelastet. Total voll war zwischen 2004 und 2010 auch nahezu jeden Donnerstag das Traumschiff der Lesebühnen, die Chaussee der Enthusiasten, die ich im Oktober 1999 mitbegründete und wo ich mir bis zum 20. April 2002 regelmäßig Mühe gegeben habe. Das weiß ich noch so genau, weil wir eine Brillenschlangen-Veröffentlichungsparty an jenem Tag im Altdeutschen Ballhaus feierten, wo Jochen in einem Text „Heil Hitler“ sagte, dem Gruß, mit dem er sich aufgrund des neuen Haarschnitts vom Friseur verabschiedete. Danach spielte die Band Skatoon Syndikat, ich verlor als DJ die The-Smiths-CD „The Queen is dead“, während die Ballhaus-Bossin den Strom kurz ausstellte, weil einige Jugendliche ihre Jacken so unordentlich über die Stühle gehangen hatten. Jedenfalls treffen sich am 30. September diesen Jahres Kirsten and the kids, also das eine Mädel und die vielen Jungs der ehemaligen Chaussee der Enthusiasten, zu einem Kantinenlesen Spezial. Im Tip-Magazin wird dieses Treffen für den 23.9. angekündigt. Das ist Quatsch. Am 23.9. bin ich nebenan im Maschinenhaus als Eisenbieger, äh, als Konzertbesucher. Dort spielen Ascaris und Bierpatrioten. Ist ausverkauft. Meine Mutti sagte zu solchen Konzerten gerne sowas wie: „Nette Leute, scheiß Musik.“ An diesem Abend tritt unter anderem Ahne beim Kantinenlesen auf. Er kommt danach zum Maschinenhaus und lanciert euch an den Türstehern vorbei.

Neulich & demnächst

10. August 2023

Letzten Donnerstag war wackeliges Wetter, mindestens vor und nach der Show der Brauseboys. Regen, Regen, Regen. Wie während all der Tage und Wochen derzeit. Gut das wir drinnen waren, im Haus der Sinne, in dem Kiez, aus dem ich komme, in dem ich später auch noch mal für fünf Jahre wohnte und über den ich irgendwie jeden zweiten Text geschrieben habe. Hat gefetzt, der Abend, gab Getränke. Kommenden Sonntag bin ich bei der Reformbühne zu Gast. Das Wetter soll dufte werden, die Stamm- und Gäste-Artys sind es sowieso. Die Schohse findet auf dem Gelände der ehemaligen Tankstelle in der Schwedterstraße statt. Wenn es wider Erwarten regnet, werden über den Köpfen der Anwesenden Planen aus Plaste und Elaste platziert. Wird voll. Was soll ich lesen? Und lohnt es sich, in der nächsten Woche für drei Tage nach Hannover zu fahren?

Läuft nach Plan

29. Juni 2023

Der Verlag will mit mir im dritten Quartal an die Textarbeit ran gehen, damit das Buch im Februar ´24 erscheinen kann. Passt mir. Bin gerade mit der Überarbeitung der Prosatexte beschäftigt, welche aus verschiedenen Gründen notwendig ist. Die eigentlichen Textdateien von Buch 1 und 2 liegen mir seltsamerweise gar nicht vor, es gab noch die alte Rechtschreibung und so weiter. Außerdem muss der 5. und 6. Teil der Titelgeschichte vom Debüt geschrieben werden, welches der Verlag als erweiterte Ausgabe ebenfalls raus bringen würde. Von mir aus Weihnachten ´24. Bin beim Lesen der Altlasten ab und zu amüsiert und überrascht, dass sich darin so viele Korken finden, die das Publikum damals feierte und über die sich heutzutage wohl einige Leute mehr aufregen dürften. Muss also unbedingt noch mal raus.

Tipp: Das Geld zusammen halten, um für die brotlose Kunst genügend Zeit zu haben.

Die KI-Muschi Lisa hat mir geschrieben

16. Juni 2023
Guten Tag,

Ich fühle mich geehrt, dass Sie meine E-Mail lesen, und bin sehr aufgeregt, Ihnen einige meiner Ideen anzubieten. Ich bin auf Ihre Website (baufresse.de) gestoßen, während ich YouTube-Kommentare durchstöberte. Ich war beeindruckt von der Qualität Ihrer Inhalte und den Themen, die Sie behandeln, und ich würde gerne die Gelegenheit nutzen, um zu Ihrem Angebot beizutragen.

Ich habe einige Ideen für Artikel, die ich für eine gute Passform für Ihr Publikum halte, einschließlich Technologie, Lifestyle, Mode usw. Wenn Sie interessiert sind, würde ich mich freuen, weitere Details zu einem dieser Themen zu liefern oder andere Ideen vorzuschlagen.

Vielen Dank, dass Sie meinen Vorschlag in Betracht ziehen. Ich bin zuversichtlich, dass ich hochwertige Inhalte liefern kann, die Ihren Lesern gefallen werden. Bitte lassen Sie mich wissen, wenn Sie Fragen haben oder an einer Zusammenarbeit interessiert sind.

Mit freundlichen Grüßen!

Und sonst so? Mit dem Dauerlauf alle paar Tage, das wird doch nichts. Beim dritten Start streikte das rechte Knie, es zwickte und blockierte, da ging ich lieber so ein bisschen spazieren, kam in leichter Bekleidung aber nicht auf Betriebstemperatur und riskierte einen Schnupfen, früh um 6. Aber das Gute ist: Um 11 Uhr am Stierbrunnen mit Carsten L. aus K. einige Runden Tischtennis spielen, das funktioniert easy. So viel zum Sport.  

Sonntagmorgen ohne Sorgen

4. Juni 2023

Heute Morgen war ich nach mehreren Jahren mal wieder Joggen, beziehungsweise Dauerlaufen; wenn auch nur eine Runde, aber immerhin. Mal ein bisschen den ausgeruhten Körper tollschocken und kucken, wie er reagiert. Hm, normal. Die ungewohnte Spannung hier und da fühlt sich gut an. Zu meiner Überraschung war ich früh um 7 nahezu alleine im Volkspark. Ein Polizeiauto fuhr sachte an mir vorbei. Und sonst so? Bis der Verlag mit mir an die Textarbeit für die für Februar ´24 geplante Veröffentlichung des Romans ran will, dürften noch einige Wochen vergehen. Ich habe Zeit, auch weil der Brotjob flöten ging. Kleiner Mann, was nun? Vielleicht einen auf voraus schauenden Literat machen. Alte Texte überarbeiten, neue tippen. Wie funktioniert das eigentlich mit der K.I.? Gibt es bei Netto schon eine Version fürs Volk? Ich liebäugele damit, all meine Texte, die nicht als Roman gelten können, also alles außer mein 2010er Werk „Bambule Berlin“ und dem Kommenden, in einem Rutsch raus zubringen. Habe in meinen Dateien ein bisschen geforscht und gestaunt, vieles sortiert und aneinander gereiht. Wenn ich meine beiden Geschichten-Bücher, die unveröffentlichten Prosa-Texte, Anthologie-Beiträge und Zeitungskolumnen in der Form verewigen will, komme ich auf 750 + x Seiten. Das ist heutzutage kein Buch und das Material passt aus verschiedenen Gründen auch nicht wirklich zusammen. Das sind eher dreimal 250 Seiten. Einmal die Fußball-Punk-Geschichten, dann der Arbeiter-und Familienkram, sowie das Zeitungszeug. Okay, die Übergänge sind fließend. Aber das ist steiler Stoff für die ganz Harten, von denen es vielleicht 111 gibt. Oder 11? Wie wäre es mit drei Büchlein in begrenzter Auflage, herausgegeben in Eigenregie? Mal wieder einen auf Copy-Shop-Boy machen und die Fanzine League rocken. Und das Substanzielle und Zeitlose aus den 750 Seiten muss natürlich als komprimierte und professionelle 400-Seiten-Version auf dem Weltmarkt bis in alle Ewigkeit verfügbar sein. „Der BFC war schuld am Mauerbau“ als XXL-Version. Gläsernikow Ultra. Ich habe mich an die Arbeit gemacht, und wenn die erledigt ist, geht es um das nächste Werk. Hurra!

Tipp: Herausfinden, welcher Smokie-Song noch Beatleesker ist als Sunshine Avenue.

Wie Ahne einmal lebte …

1. Juni 2023

… verrate ich in Kurzform in meiner Buchrezension für den alten Dampfer Neues Deutschland.

Tipp: Irgendwie doofe Bücher von Lisa, Sibylle & Co. nicht zwanghaft zu Ende lesen.

Da bin ich aber immer noch

1. Mai 2023

Wenn man auf dieser Seite hier fünf Jahre zurück geht, kommt man bestimmt auf eine  Ankündigung, dass ich voll dabei bin, einen Roman zu schreiben. Nun ja. Dass ich das Ding ziemlich unstrukturiert in Angriff genommen habe und die erste einigermaßen vorangeschrittene Version verwarf, habe ich vor einiger Zeit wohl erwähnt. Im Februar ´22 machte es klick, was die passende Struktur betrifft; seitdem wurde am Text geradeaus gearbeitet, auch wenn die gefühlte 50-Stundenwoche meines Brotjobs das Unternehmen permanent ins Stocken brachte. Mein Zeitplan zum Winterbeginn ´22 sah vor, dass ich im Frühjahr ´23 den Text komplett und vorzeigbar fabriziert habe und einen Verlag finde, der ihn möglichst im Herbst ´24 als Buch rausbringt. Tja, bei den von mir im DezJanFeb angeschriebenen Agenturen und Verlagen, jeweils drei, reichte es je einmal zu einer kurzen Elektropostabsage; professionell höflich-doof, ohne inhaltliche Auseinandersetzung. Im April ´23 erinnerte ich mich immerhin an einen Verleger, mit dem ich schon Kumpelmäßig durch Bischofshol und Hohenschönhausen rockte. Ich schrieb ihn an, er antwortete zeitnah; es ging einige Male flott hin und her – im Februar ´24 soll mein zeitgenössischer Roman erscheinen.

Tipp: Lest Ahnes Roman „Wie ich einmal lebte“. Ein tolles Buch über das, ja doch,  pralle Leben eines Berliners, zumindest der Teil zur Kindheit und Jugend. Flott, ehrlich und lustig geschrieben, ohne konstruiertes Mord-und-Totschlag-Gedöns. Ein Buch, welches man den Schülern zum Thema DDR als Pflichtlektüre aufdrücken müsste. Ahnes Longplayer funktioniert nicht nur, wenn er ihn performt.

Oi! The Nische

3. März 2023

Die Sause in Schmachtenhagen war erwartungsgemäß gut besucht und schwungvoll. Viele mehr oder weniger kreative Freaks hatten es nach Oranienburg Ost geschafft, ob aus Rostock, Düsseldorf, Eisenhüttenstadt, Berlin oder Magdeburg. Holla, holla: Lesung, Konzert, Disko! Habe das erste Kapitel aus meinem Roman gelesen und Zuspruch erfahren dürfen. Bloß nicht immer mit den alten Hits aus den ´60ern und ´70ern auf Nummer sicher gehen – auch mal das Gewagte von Heute raushauen. Als etwas Unruhe im Publikum aufkam, nach meiner Erinnerung, weil ein Co-Poet pinkeln ging, die Türe vom Veranstaltungsraum offen ließ und die Musik von der Bar rein schepperte, war der Zeitpunkt gekommen, um beleidigt abzubrechen – doch ich sang spontan ein Lied. So in etwa ging es mit Bussy Bizzar, Marco Bertram, Martini & Co und den DJs weiter. Letztere hatten den Schlüssel unserer Herberge in Sachsenhausen, so dass wir durchhalten mussten. Trinken, Tanzen, Armdrücken … Um 4 ins Bett, um 9 raus. Strafmarsch zum Bahnhof, kurz zuhause die Neuerwerbungen der gewagten Tonträger abgelegt, eine Stulle, ein Kaffee in den Schlund und ab zum Fußball. BFC gegen Lok ging 1:1:1:1:1 aus. Jede Truppe erzielte ein Tor und hatte einen Fan auf der Laufbahn. Ich trank eine Sprite in Halbzeit 1 und eine in Halbzeit 3. Zwischendurch eine Zuckerpause, denn ich bin ja vernünftig. 


Tipp: Am 6. April bin ich ab 20 Uhr zu Gast bei den Brauseboys im Haus der Sinne.