Archiv der Kategorie: Allgemein

Experiment geglückt

13. November 2023

Da das Stadionbier im Sportforum nicht wirklich schmeckt, habe ich mich beim gestrigen Spiel mit nur einem Becher vergewissert, dass das immer noch so ist. Zu unserer Lesung kamen etwa 33 Leute pünktlich und einigermaßen nüchtern, womit der kleine Raum sehr gut gefüllt war. Trotz des vorangegangenen torlosen Unentschieden war die Stimmung prächtig. Einige Leute fuhren wohl extra wegen der Lesung nach Hohenschönhausen. Und dann war da noch ein Hansa-Fan, der in der Konrad-Wolf nur irgendwo ein Bier ziehen wollte und sich auf unsere Veranstaltung einließ. Sehr vorbildlich. Wir wollten gerade loslegen, da rückte Dominik mit der Überraschung heraus, er platzierte uns Autoren auf die Meistertrainerbank, die er im Jahn-Sportpark organisiert hatte, der ja abgerissen werden soll. Krassikowski. Flo und ich haben jedenfalls das erste Mal direkt nach einem Spiel gelesen. Dieses Kulturprogramm wird hoffentlich in ähnlichen Poeten-Kombinationen wiederholt. Immerhin gibt es unter den Besuchern des Serienmeisters aus dem Leseland DDR so einige Schreiberlinge.

Tipps: Am 1.12. zu 19:30 zu Vision und Wahn gehen, und am 24.12. zu 20 Uhr zur Reformbühne Heim und Welt.

Veit heißt jetze Flo

11. November 2023

Veit Pätzug fällt morgen leider aus, er liegt flach. Gute Besserung! Prima aber, dass Florian Ludwig mir spontan mit seinen Best-Of-Beiträgen die Show stehlen wird. Ick sage nur: „Mit Fußfesseln bin ich nicht so flott“ und „Brandenburg muss brennen, damit wir grillen können“. Wort frei!

Puppe and Pulle, or what?

2. November 2023

Am Sonntag dem 12. November lesen Veit Pätzug und ick in der Konrad-Wolf-Straße 74, und zwar im hinteren Raum der Gastronomie „Suppe und Stulle“. Wer zur üblichen Lesungszeit gegen 19 Uhr erscheint, kommt einige Stunden zu spät, denn das Ding soll nach dem Spiel vom BFC Dynamo gegen FC Hansa II stattfinden, wo der Anstoß um 13 Uhr erfolgt. Lesungsbeginn: 16 Uhr! Oh je, ick merke grade, da is zwischen Abpfiff und Kulturstart ja noch ne satte Stunde, die es zu überbrücken gilt. Ick rechne damit, dass unsere Fans nicht mehr fit sind, aber erscheinen … Die Resonanz auf Facebook & Co. is schon janz jut. Jedenfalls ist Veit dank seines stabilen Dynamo-Dreiteilers „Schwarzer Hals und gelbe Zähne“ ein Stern, nicht nur in Sachsen. Seine aktuelle Veröffentlichung in Frank Willmanns Ikonenreihe handelt vom ehemaligen Spieler Andreas Trautmann und vom Leben in der Elbe-Stadt Ende der ´80er. Rockiger Osten. Ein schmales Büchlein zwar, aber sehr gut. Ick kann eijentlich einpacken. Mach ick och, und zwar neue Texte, und zur Sicherheit och alte. Wir werden in einer erstklassig dekorierten Literaturstube auftreten, denn neben unseren weinrot-weißen Utensilien könnten auch Veits Fan-Farben an den Wänden auftauchen.

Liebe statt Drogen

22. Oktober 2023

Letzten Dienstag war ich bei der Lesebühne LSD als Autor zu Gast, im Schokoladen, wo auf der Bühne ein leerer Bilderrahmen hängt. Ich habe behauptet, dass ich zwar selten bei LSD mitmachen würde, aber als erster im Schokoladen gewesen wäre, schon damals in den ´70ern, als ich meinen Onkel auf Arbeit besuchte. Denn wie der Namen unserer Kulturklause schon verrät, befand sich auf dem Gelände einst eine Süßwarenfabrik. Stimmte zwar nicht alles, sorgte aber für Interesse. Ich habe angekündigt, dass ich zwei Fotos von meinem Onkel hätte, wo er als Arbeiter zu sehen wäre. Und siehe da, ich habe die vorhin gesucht und gefunden. Mal sehen, ob ich diese Zeitzeugnisse tatsächlich dort platziere. Feierlich natürlich. Es war jedenfalls eine dufte Show in ungezwungener Atmosphäre. Schönes Publikum. Wie vor Jahren. Werde mich wieder öfter dort sehen lassen.

Tipp: Heute zu 19 Uhr zur Reformbühne Heim und Welt ins Baiz gehen und den Durchschnitt des Alters, äh, Einkommens, senken.

11-Uhr-50-Gedanken

8. Oktober 2023

Ist auch schon wieder über eine Woche her, das Kantinenlesen-Spezial mit der Chaussee der Enthusiasten. Knüppeldicke voll war die Alte Kantine. Es gab einen Lacher nach dem anderen. Danach leider keinen Oi!Punk im benachbarten Maschinenhaus. Gestern dann Berts Beerdigung an der Greifswalder Straße. Die erwarteten 200 Leute werden da gewesen sein. Viele nette Bekannte. Sogar eins, zwei Leute, von denen ich befürchtete, sie hätten auch schon das Zeitliche gesegnet. Von den Lesebühnen, wenn man das gelten lassen kann, nur Lt. Surf und ich. Von den Rolling Stones niemand. In der Kapelle gab es einige verlesene Reden mit viel Literatur und noch mehr Literatur, kein Familien- oder Fußballschmus. Die nahezu erwartete Überhöhung des umtriebigen Berts. Gut, aber nicht sehr gut. Kurz hatte ich den Eindruck, alle schreibenden Prenzlauer Berger wären auf die Aida eingeladen und versenkt worden. Ahnes angemessener Blog-Beitrag wurde verlesen. Die Friedrichshainer Enthusiasten wurden nicht erwähnt, obwohl wir einst in unserer Rubrik „Gedichte, die wir nicht verstehen“, am häufigsten auf Berts Werke zurück gegriffen haben. Am Grab gab es Alkohol, für jeden ein Becherchen. Danach im Prater noch viel mehr, für mit oder ohne Spende, dazu etwas Bühnenprogramm. Es war ein wunderbares Treffen von vielen Freaks. Manche erschreckten sich gegenseitig, hatten sie sich doch 20 Jahre nicht gesehen. Ein wundersamer verregneter Nachmittag zum Abschießen. Habe ich aber nicht gemacht. Bin alt. Muss gleich zu BFC Dynamo gegen Cosmos Luckenwalde.

Tipp: 17. Oktober, ick nach ner Ewigkeit mal wieder bei Liebe statt Drogen.

Es war dufte …

12. September 2023

… bei der Reformbühne auf dem FIT-Gelände. Volles Haus zwar, aber was heißt das heutzutage schon? Als es mit den Lesebühnen los ging, für mich zumindest im Januar 1998, saßen die Fans sogar auf der Bühne des Schokoladens; als Autor musste man auf den letzten Metern zum Mik über sie drüber klettern. Unser Tisch war voll leerer Bierpullen, weshalb ein Fan die Überzeugung vertrat, die wären aus Image-Gründen nur Deko, wir hätten die gar nicht wirklich ausgetrunken. Sechs Autoren, 20 Flaschen – trauten die Leute uns gar nichts zu? Vielleicht war die FIT deshalb neulich nur zu 110% ausgelastet. Total voll war zwischen 2004 und 2010 auch nahezu jeden Donnerstag das Traumschiff der Lesebühnen, die Chaussee der Enthusiasten, die ich im Oktober 1999 mitbegründete und wo ich mir bis zum 20. April 2002 regelmäßig Mühe gegeben habe. Das weiß ich noch so genau, weil wir eine Brillenschlangen-Veröffentlichungsparty an jenem Tag im Altdeutschen Ballhaus feierten, wo Jochen in einem Text „Heil Hitler“ sagte, dem Gruß, mit dem er sich aufgrund des neuen Haarschnitts vom Friseur verabschiedete. Danach spielte die Band Skatoon Syndikat, ich verlor als DJ die The-Smiths-CD „The Queen is dead“, während die Ballhaus-Bossin den Strom kurz ausstellte, weil einige Jugendliche ihre Jacken so unordentlich über die Stühle gehangen hatten. Jedenfalls treffen sich am 30. September diesen Jahres Kirsten and the kids, also das eine Mädel und die vielen Jungs der ehemaligen Chaussee der Enthusiasten, zu einem Kantinenlesen Spezial. Im Tip-Magazin wird dieses Treffen für den 23.9. angekündigt. Das ist Quatsch. Am 23.9. bin ich nebenan im Maschinenhaus als Eisenbieger, äh, als Konzertbesucher. Dort spielen Ascaris und Bierpatrioten. Ist ausverkauft. Meine Mutti sagte zu solchen Konzerten gerne sowas wie: „Nette Leute, scheiß Musik.“ An diesem Abend tritt unter anderem Ahne beim Kantinenlesen auf. Er kommt danach zum Maschinenhaus und lanciert euch an den Türstehern vorbei.

Neulich & demnächst

10. August 2023

Letzten Donnerstag war wackeliges Wetter, mindestens vor und nach der Show der Brauseboys. Regen, Regen, Regen. Wie während all der Tage und Wochen derzeit. Gut das wir drinnen waren, im Haus der Sinne, in dem Kiez, aus dem ich komme, in dem ich später auch noch mal für fünf Jahre wohnte und über den ich irgendwie jeden zweiten Text geschrieben habe. Hat gefetzt, der Abend, gab Getränke. Kommenden Sonntag bin ich bei der Reformbühne zu Gast. Das Wetter soll dufte werden, die Stamm- und Gäste-Artys sind es sowieso. Die Schohse findet auf dem Gelände der ehemaligen Tankstelle in der Schwedterstraße statt. Wenn es wider Erwarten regnet, werden über den Köpfen der Anwesenden Planen aus Plaste und Elaste platziert. Wird voll. Was soll ich lesen? Und lohnt es sich, in der nächsten Woche für drei Tage nach Hannover zu fahren?

Läuft nach Plan

29. Juni 2023

Der Verlag will mit mir im dritten Quartal an die Textarbeit ran gehen, damit das Buch im Februar ´24 erscheinen kann. Passt mir. Bin gerade mit der Überarbeitung der Prosatexte beschäftigt, welche aus verschiedenen Gründen notwendig ist. Die eigentlichen Textdateien von Buch 1 und 2 liegen mir seltsamerweise gar nicht vor, es gab noch die alte Rechtschreibung und so weiter. Außerdem muss der 5. und 6. Teil der Titelgeschichte vom Debüt geschrieben werden, welches der Verlag als erweiterte Ausgabe ebenfalls raus bringen würde. Von mir aus Weihnachten ´24. Bin beim Lesen der Altlasten ab und zu amüsiert und überrascht, dass sich darin so viele Korken finden, die das Publikum damals feierte und über die sich heutzutage wohl einige Leute mehr aufregen dürften. Muss also unbedingt noch mal raus.

Tipp: Das Geld zusammen halten, um für die brotlose Kunst genügend Zeit zu haben.