Sonntagmorgen ohne Sorgen

4. Juni 2023

Heute Morgen war ich nach mehreren Jahren mal wieder Joggen, beziehungsweise Dauerlaufen; wenn auch nur eine Runde, aber immerhin. Mal ein bisschen den ausgeruhten Körper tollschocken und kucken, wie er reagiert. Hm, normal. Die ungewohnte Spannung hier und da fühlt sich gut an. Zu meiner Überraschung war ich früh um 7 nahezu alleine im Volkspark. Ein Polizeiauto fuhr sachte an mir vorbei. Und sonst so? Bis der Verlag mit mir an die Textarbeit für die für Februar ´24 geplante Veröffentlichung des Romans ran will, dürften noch einige Wochen vergehen. Ich habe Zeit, auch weil der Brotjob flöten ging. Kleiner Mann, was nun? Vielleicht einen auf voraus schauenden Literat machen. Alte Texte überarbeiten, neue tippen. Wie funktioniert das eigentlich mit der K.I.? Gibt es bei Netto schon eine Version fürs Volk? Ich liebäugele damit, all meine Texte, die nicht als Roman gelten können, also alles außer mein 2010er Werk „Bambule Berlin“ und dem Kommenden, in einem Rutsch raus zubringen. Habe in meinen Dateien ein bisschen geforscht und gestaunt, vieles sortiert und aneinander gereiht. Wenn ich meine beiden Geschichten-Bücher, die unveröffentlichten Prosa-Texte, Anthologie-Beiträge und Zeitungskolumnen in der Form verewigen will, komme ich auf 750 + x Seiten. Das ist heutzutage kein Buch und das Material passt aus verschiedenen Gründen auch nicht wirklich zusammen. Das sind eher dreimal 250 Seiten. Einmal die Fußball-Punk-Geschichten, dann der Arbeiter-und Familienkram, sowie das Zeitungszeug. Okay, die Übergänge sind fließend. Aber das ist steiler Stoff für die ganz Harten, von denen es vielleicht 111 gibt. Oder 11? Wie wäre es mit drei Büchlein in begrenzter Auflage, herausgegeben in Eigenregie? Mal wieder einen auf Copy-Shop-Boy machen und die Fanzine League rocken. Und das Substanzielle und Zeitlose aus den 750 Seiten muss natürlich als komprimierte und professionelle 400-Seiten-Version auf dem Weltmarkt bis in alle Ewigkeit verfügbar sein. „Der BFC war schuld am Mauerbau“ als XXL-Version. Gläsernikow Ultra. Ich habe mich an die Arbeit gemacht, und wenn die erledigt ist, geht es um das nächste Werk. Hurra!

Tipp: Herausfinden, welcher Smokie-Song noch Beatleesker ist als Sunshine Avenue.

Wie Ahne einmal lebte …

1. Juni 2023

… verrate ich in Kurzform in meiner Buchrezension für den alten Dampfer Neues Deutschland.

Tipp: Irgendwie doofe Bücher von Lisa, Sibylle & Co. nicht zwanghaft zu Ende lesen.

Da bin ich aber immer noch

1. Mai 2023

Wenn man auf dieser Seite hier fünf Jahre zurück geht, kommt man bestimmt auf eine  Ankündigung, dass ich voll dabei bin, einen Roman zu schreiben. Nun ja. Dass ich das Ding ziemlich unstrukturiert in Angriff genommen habe und die erste einigermaßen vorangeschrittene Version verwarf, habe ich vor einiger Zeit wohl erwähnt. Im Februar ´22 machte es klick, was die passende Struktur betrifft; seitdem wurde am Text geradeaus gearbeitet, auch wenn die gefühlte 50-Stundenwoche meines Brotjobs das Unternehmen permanent ins Stocken brachte. Mein Zeitplan zum Winterbeginn ´22 sah vor, dass ich im Frühjahr ´23 den Text komplett und vorzeigbar fabriziert habe und einen Verlag finde, der ihn möglichst im Herbst ´24 als Buch rausbringt. Tja, bei den von mir im DezJanFeb angeschriebenen Agenturen und Verlagen, jeweils drei, reichte es je einmal zu einer kurzen Elektropostabsage; professionell höflich-doof, ohne inhaltliche Auseinandersetzung. Im April ´23 erinnerte ich mich immerhin an einen Verleger, mit dem ich schon Kumpelmäßig durch Bischofshol und Hohenschönhausen rockte. Ich schrieb ihn an, er antwortete zeitnah; es ging einige Male flott hin und her – im Februar ´24 soll mein zeitgenössischer Roman erscheinen.

Tipp: Lest Ahnes Roman „Wie ich einmal lebte“. Ein tolles Buch über das, ja doch,  pralle Leben eines Berliners, zumindest der Teil zur Kindheit und Jugend. Flott, ehrlich und lustig geschrieben, ohne konstruiertes Mord-und-Totschlag-Gedöns. Ein Buch, welches man den Schülern zum Thema DDR als Pflichtlektüre aufdrücken müsste. Ahnes Longplayer funktioniert nicht nur, wenn er ihn performt.

Oi! The Nische

3. März 2023

Die Sause in Schmachtenhagen war erwartungsgemäß gut besucht und schwungvoll. Viele mehr oder weniger kreative Freaks hatten es nach Oranienburg Ost geschafft, ob aus Rostock, Düsseldorf, Eisenhüttenstadt, Berlin oder Magdeburg. Holla, holla: Lesung, Konzert, Disko! Habe das erste Kapitel aus meinem Roman gelesen und Zuspruch erfahren dürfen. Bloß nicht immer mit den alten Hits aus den ´60ern und ´70ern auf Nummer sicher gehen – auch mal das Gewagte von Heute raushauen. Als etwas Unruhe im Publikum aufkam, nach meiner Erinnerung, weil ein Co-Poet pinkeln ging, die Türe vom Veranstaltungsraum offen ließ und die Musik von der Bar rein schepperte, war der Zeitpunkt gekommen, um beleidigt abzubrechen – doch ich sang spontan ein Lied. So in etwa ging es mit Bussy Bizzar, Marco Bertram, Martini & Co und den DJs weiter. Letztere hatten den Schlüssel unserer Herberge in Sachsenhausen, so dass wir durchhalten mussten. Trinken, Tanzen, Armdrücken … Um 4 ins Bett, um 9 raus. Strafmarsch zum Bahnhof, kurz zuhause die Neuerwerbungen der gewagten Tonträger abgelegt, eine Stulle, ein Kaffee in den Schlund und ab zum Fußball. BFC gegen Lok ging 1:1:1:1:1 aus. Jede Truppe erzielte ein Tor und hatte einen Fan auf der Laufbahn. Ich trank eine Sprite in Halbzeit 1 und eine in Halbzeit 3. Zwischendurch eine Zuckerpause, denn ich bin ja vernünftig. 


Tipp: Am 6. April bin ich ab 20 Uhr zu Gast bei den Brauseboys im Haus der Sinne.

Ihr habt keine Zeit, …

14. Februar 2023

… aber ich: Acht Werktage und zwei Wochenenden. Immer noch Resturlaub, oder schon wieder. Kann ich die Ozzy-Osbourne-Karte zur Theaterkasse zurückbringen, für das Konzert, dass 2019 stattfinden sollte und nach dreimaliger Verschiebung nun endgültig abgesagt wurde. Habe also an einem weiteren Abend im Mai ´23 etwas Zeit. Der Tourstreß würde Ozzy den Garaus machen, heißt es. Ein bisschen home Rock´n´Roll sei angemessener. Meiner Hausärztin geht es auch nicht gut. Long Covid und so. Deshalb bekomme ich von ihr nicht das Formular ausgefüllt, was ich für den Arbeitgeber und die DRV benötige, um endlich an die zwei ausstehenden Monatseinkünfte zu kommen, aus dem letzten Spätherbst. Die Literaturbetriebsnasen schnarchen genauso vor sich hin. Deutschland, Deutschland – du geile Sau! Am Sonnabend dem 25.2. werden übrigens einige Kumpelinen und Kumpels in Schmachtenhagen am Start sein. Marco Bertram, Bussi Bizarr und ich werden was lesen. Ach, was sage ich, performen werden wir. Bestimmt sogar neue Texte. Danach musiziert das Faxe-Schnörkel-Trio, hinter dem sich, wie ich vermute, Frank und Martini von Turbolover verbergen, sowie Jana. Konservenmusik soll aufgelegt werden, von Platten-Anne und DJ Sure Shot, aber wohl nichts von Conny Bauer.

Tipps: Am 4.4. zu Ahnes Buchvorstellung in das Pfefferbergtheater gehen und am 23.9. zu Ascaris und den Bierpatrioten ins Maschinenhaus.

Endlich 58

24. Januar 2023

Ich habe neulich eine Fernsehsendung verfolgt, in der ein Autor davon berichtete, wie er einige Agenturen angeschrieben hatte und sich ewig niemand meldete – dann aber mehrere auf einmal. Nun denn: Never mind the Lollies. Weiter so. Vor einer Woche hatte ich schon wieder Geburtstag. Vielen Dank für die Glückwünsche auf den verschiedenen Kanälen. Die Feierlichkeiten sind beendet, alle Gutscheine wurden eingelöst, der Resturlaub will genutzt werden. Endlich mal ins 8mm gehen, anstrengende Musik hören und mich informieren, für welche Partei ich bei der Wahl zu Kreuze krieche. Im TV bringen sie unterhaltsame Wahlwerbefilmchen, allerdings war noch keine Partei dabei, die behauptete, an den Ausschreitungen in der Silvester-Nacht habe die Feuerwehr und sonstige Rettungskräfte schuld gehabt. Wundert mich heutzutage fast schon.

Tipp: 85 werden.

2022 war mein 2020

3. Januar 2023

Letztes Jahr um diese Zeit war ick arbeitslos, etwa 14 lockere Tage, es folgte der sechswöchige Job am DHL-Schalter in einem Lichtenberger Zeitungsladen. Positiver Stress, hahaha. Die Chefin wollte mich bescheißen, deshalb kündigte ick ihr meine Flucht an. Wieder einige Tage zuhause, stellte ick fest, dass das mit ihren Zahlungen an die Krankenkasse nicht so gelaufen war und ick meine unapptitlichen Zahnarzttermine erstmal nicht wahrnehmen konnte. Zetteleien mit dem Amt. Super Inspiration für meinen zweiten Roman. Dann der neue Job, gleich mit einem halben Dutzend Zahnarztterminen zwischen den rollenden Schichten, im neuen Gruselgewerbe des Gesundheitswesens. Zwischenzeitliches Happy End. Es folgten vier Tage in der Charité, meine Bauch-aua-OP im August. Wusste ick aber seit einem Jahrzehnt, dass es mal knick-knack macht. Schick so. Krank geschrieben. Drei Wochen Reha in Hessen, der heimliche Urlaub. Gymnastik, Schreiben und Spazieren in Elvis Town. Rückkehr in den Job nach dem Hamburger Modell, welches sich bis Mitte Dezember zog. Dieses Modell ist die größte Scheiße in Bürokratistan. Krankenkasse und Rentenversicherer schoben sich den Schwarzen Peter der fälligen Zahlung des Überbrückungsgeldes gegenseitig zu. Papierkram, Telefonate. Leerer Briefkasten, sinkender Kontostand, trotz gefühlter Vollbeschäftigung. Jobwechsel innerhalb der Firma. Passte. Nette Kolleginnen, keine Schichtscheiße. Bin seit dem 16.12. wieder beim Arbeitgeber auf dem Zettel, so kam zu Silvester etwas Gehalt und Corona-Hilfe auf´s Konto. Ziemlich super sogar. Deutliche Entspannung. LP des Jahres? Kreator mit „Hate über alles“ findet sich in meiner engeren Wahl. Von der DRV kam gestern ein Brief bei mir an, sie wollen nun Belege, die sie seit Mitte September ´22 haben. Cooler Verein, diese DRV, die 2022 Millionengewinne machte. Kam ausführlich in der Tagesschau. Glückwunsch! Kann mir denken, woher. Habe mit einigen Freunden gesprochen, sie nannten ähnliche Beispiele mit dieser staatlichen Institution. Und literarisch? Habe in den letzten Tagen einige Hoffnungsträger und Multiplikatoren angebaggert, werde in der zweiten Januarhälfte den Resturlaub ´22 für den Endspurt nutzen. Soll auch schönes Spazierwetter werden, kann ick mir 55 LPs von The Fall koofen.  

Tipp für 2023: Sich auf Freunde verlassen.    

Ha-ho-he, heute im Olympiastadion gewesen zu sein, wäre okay

12. November 2022

Gestern rief mich Baiz-Daniel an, ob ich heute mit zu Hertha gegen Köln kommen wolle. In seiner Dauerkarten-Gang wäre einer verhindert, also eine Karte für mich über. Umsonst im Oly. Super. Ich habe mich gegen 13 Uhr 15 rechtzeitig auf´s Rad geschwungen und bin Richtung Alex gerollt, wo ich aber nicht ankam, weil auf der Hauptstraße Am Friedrichshain, auf der ich fuhr, plötzlich eine Art Baufirmenpanzer aus der Seitenstraße Käthe-Niederkirchner mit unverminderter Geschwindigkeit gefahren kam. Ich ging voll in die Rücktritt-und-sonstwas-Klötzer und krachte nicht ganz so doll gegen das Fahrzeug. Mein Vorderrad hat jetzt eine schöne Acht und bremst bis auf Weiteres nur noch. Sonst ist nichts passiert. Habe ein bisschen über mich gestaunt, wie souverän ich das Gespräch zu führen begann, welches sich erwartungsgemäß flott und konträr entwickelte. Schnell ein Foto vom Nummernschild, erster Austausch der Standpunkte, oh oh … Irgendwelche Regeln für Haupt- und Nebenstraßen schienen ihm neu. Und ich hätte doch dort fahren müssen … Er zeigte auf die eingezäunte Baustelle, deren Pflaster aufgerissen war. Demnach hatte er zwar keine Schuld, zahlte aber sofort in bar. Ende gut, zumindest das Ende dieses Kapitels. Was auf den Straßen so unterwegs ist, aua-aua. Neulich am Alex, an einer Ampel, ich auf dem Rad, vor mir eine Japanerin auf dem Roller – aber ziemlich überfordert mit dem Farbenspiel der Ampel und dem Verkehr. Die PKWs der anderen Fahrbahn fahren an, sie fährt an – rufe ich ihr zu: Stopp! Blafft mich ihr Freund an, blaffe ich ihren Freund an … 

Tipp für morgen: Am Vormittag ein weiteres Verkehrsmittel erfinden, vielleicht eine Kreuzung aus Roller und Lastenrad. Gegen Mittag mit der Straßenbahn zu BFC Dynamo gegen Energie Cottbus fahren.