Irgendwas ist immer

29. April 2022

Vorgestern rief Boris, der Posaunist der Bolschewistischen Kurkapelle, übers Gesichtsbuch dazu auf, an eben jenem Tag zwischen 17 und 20 Uhr mit Instrument auf dem Plateau vom großen Bunkerberg im Volkspark Friedrichshain aufzukreuzen und ein bisschen mitzumachen. Ich dachte mir, da kommen sicherlich fünf, sechs Profis, ich werde lieber nicht mit dem Sax dazwischen hupen. Dann aber überredete ich mich, dass sei doch alles frei und unverbindlich, und bei schönem Wetter fast vor der Haustür. Zick ma nich so rum, Gläsernikov! Bin ich hin und habe immerhin mit Boris und einem Charlottenburger Gitarristen ein bisschen gejammt. Hat gefetzt, soll kommenden Mittwoch in hoffentlich größerer Runde wieder angegriffen werden. Umsonst und draußen, oh yeah! Gestern hatte ich einen duften Nebenjob in der Passionskirche in Kreuzberg, wohin mich der berühmte Autor Florian Ludwig gelotst hatte. War interessant, mal hinter der Theke doppelt so viel zu verdienen wie man sonst bei einem Konzert verplempert. Veronika Fischer hatte die Kirsche mit ohne s respektabel gefüllt und war trotz ihrer wohl 72 Lenze sehr gut bei Stimme und Haartracht. Hat Laune gemacht, war ein guter Einstieg ins Gangster-Gewerbe. Nettes Publikum, scheinbar viele Sachsen und Ringer. Ich kam dank meiner zentralen Stellung mit vielen Leuten ins Blitzgespräch. Heute kommen etwa 600 Biertrinker in die Kirche, wegen einer Metal Band. Arme Franziska, armer Flo. Ich lasse mich vom RTL-XL-Schauspieler Svend lieber nach Fürstenwalde zum Knaller FSV Union gegen BFC Dynamo kutschieren. Morgen bin ich im Baiz bei der Vorwärts-Fibel-Vorstellung mit Marco Bertram und Frank Willmann am Start. 19 Uhr, ein Tritt frei.