Auf zum Colosseum

13. August 2020

Die Reformbühne neulich war eine tolle Sache. Sechs Herren ohne Damen hatten ein bisschen Werbung gemacht und schon war die stinkende Stube voll. 250 Menschen im Baiz. Punk sei Dank. Habe auf deutsch und koreanisch vorgelesen. Und sonst so? Konrad suchte übers Gesichtsbuch jemanden, der mit ihm einmal wöchentlich Ukulele übt. Habe mich darauf eingelassen und besuche ihn nun alle 7 Tage im Garten, zehn Minuten von meinem Kiez. Er fragt immer, was ich trinken will und ich antworte ehrlich; ich frage, was ich mitbringen soll, aber darauf antwortet er nie. Is besser als Keller-uffräum. Auch gut ist, dass Konrad schon ein halbes Jahr Vorsprung hat, er eine Ukulele für mich klar machen konnte und ich mit den ersten Lektionen klar komme. Ein Auftritt in Schmachtenhagen ist seit dem gestrigen Mittagsschmaus mit Oi! The Max am Senefelderplatz auch schon gebongt. Wenn Konrad und ich bis dahin nichts musikalisches zustande kriegen, lesen wir eben auf deutsch und koreanisch vor; dagegen können die Umlandglatzen gar nichts machen. Was ich eigentlich schreiben wollte: Heute heißt es ab 18 Uhr 30, für den Erhalt des Colosseums auf der Schönhauser Allee im Weg rumzustehen, oder die Gleimstraße hoch- und runterzulaufen. Soll schön regnen. Ich bin dabei. Die Kapitalisten kriegen ihren Scheiß nicht mehr alleine hin, die haben schon vergessen, dass sich der Gleimkiez nach der Wende erst so richtig umkrempeln ließ, als 1997 das Kino als XL-Ding wieder eröffnet wurde. Na gut, so´n Multiplex-Kino braucht man unweit der Kulturbrauerei sicherlich nicht, aber wie wäre es denn, wenn verschiedene kulturelle und soziale Einrichtungen unter diesem Dach unter kämen? Von mir aus kann man in diesem einstigen Pferdebahnenfuhrpark auch gerne einen Pony-Hof integrieren.