Mein erstes Stipendium

4. Oktober 2021

Aufgrund meines um die kommende Jahreswende anstehenden Job-Wechsels, vom Sachbearbeiter in der Poststelle der Zeitung Neues Deutschland zum Fahrstuhlführer im Fernsehturm, oder was auch immer, schwante mir schon, dass ich ein Vierteljährchen zu Hause verbringen könnte. Früher oder später. Letzten Montag überraschte mich die Freistellung für das restliche Vierteljahr aber doch ziemlich, und zwar positiv. Damit ich mir in Ruhe einen neuen Job suchen kann. Aha. Habe Ende letzter Woche von den trauernden Kollegen eine Tafel Schokolade, zwei Bücher und etwa 12 DVDs geschenkt bekommen. Derartige Manöver passen für mich zur Umbenennung des 1946 gegründeten Traditionsblattes, von Neues Deutschland in nd Der Tag, die vor etwa einem Jahr erfolgte. Muss ick nich persönlich nehmen. Immerhin ahne ich jetzt, wann ich aus meinen 60 Romanseiten doppelt so viele machen könnte. In naher Zukunft nämlich. Komme mir vor, als habe ich mein erstes Literatur-Stipendium erhalten. Immerhin habe ich mich, wenn ich mich richtig erinnere, etwa 2007 einmal beworben, während der Arbeit am 2010 veröffentlichten Büchlein Bambule Berlin; weil ein Macher meinte, wenn ich seinem Literaturbetrieb was schicken würde, käme ich unter die ersten 50. Verrückte Welt.

Tipp: Sich den Konzertfilm von Zerfall ansehen, der letzten Sonnabend im Babylon-Mitte erstmals gezeigt wurde. Habe dort einen der lustigsten Kino-Abende meiner fünfeinhalb Jahrzehnte erlebt, auf jeden Fall den duftesten dieser 20er Jahre.