Ich glaube, meine erste dreiwöchige Kur, die morgen zu Ende geht, darf als Literaturstipendium gelten. Ich hatte zwar jeden Wochentag im Hause drei, vier Termine, wie zum Beispiel Hydrojet, Yoga oder medizinisches Vollbad; ich will aber nicht behaupten, dass sie mir so viel Zeit und Nerven raubten. Ich stand spätestens um 8 auf und musste weder Sauber-machen, Einkaufen, Kochen oder Abwaschen. Dinge, die ein Stipendiat wohl selber stemmen muss. Es gab genügend Zeitfenster, die mir als jemand, der ohnehin nicht so lange geradeaus schreiben kann, durchaus genügten, und für nach 14 Uhr gab es selten Termine. Immer pünktlich Feierabend und Wochenende, nie blöde Schichten. Damit kommt man als schreibender Arbeiter locker zurecht. Langeweile hatte ich hier nie, würde nochmal drei Wochen aushalten. Habe mir für drei Tage ein Rad geborgt und bin umher gekurvt. Friedberg and friends fetzen. Zwei Monate sind seit der OP vergangen, und wie mir mehrfach empfohlen wurde, soll ich drei Monate nicht körperlich arbeiten, also noch einige Wochen zuhause bleiben. Ich behaupte mal, den Text bekomme ich bis zum 11.11., 11Uhr11, fertig. Und die Verlagssuche darf während dieser Zeit auch angegriffen werden. Wir sehen uns in Berlin.
Grüße aus dem goldenen Käfig
13. Oktober 2022