In Eisenach war es gut, jawoll, obwohl ich am Freitag nicht im Theater auftrat, sondern im Kunstpavillon, und am Sonnabend fuhren wir nicht mit dem Kanu, nein, wir spazierten zum Burschenschaftsdenkmal. Letzten Endes trifft sich abends ohnehin alles im Klappertopf. Vielen Dank jedenfalls an meine Herbergsfamilie! Alles ganz gemütlich und immer wieder gerne. Die Qualifikationslesung für den Poetenendkampf in Berlin, der am übernächsten Wochenende im Tempodrom stattfindet, war recht kurzweilig. Thüringen wird einen flotten Herren an die Spree schicken. Ich werde dieser Tage etwa 33 Stunden spazieren gehen und Merkzettel verteilen; Werbung für die Veranstaltung von und mit Ahne, Jan und mir. Wir wollen lesen, singen und trinken, und jeder und jedem 6 Euro an der Tür der Alten Kantine abknöpfen. Na gut, das wird Mandanas Job sein, denn sie ist stärker. Als die Mauer fiel, war ick uff Schicht – so heißt die Show. Ich freue mich, wenn ich während der Hertha-Spiele gegen Dresden und bei Union nicht umkomme und am 7.11. dabei sein kann. Denn nichts ist sicher, außer das es immer schlimmer wird. Ob ihr zu unserer Show ab 20 Uhr lieber schon um 19 Uhr 30 antanzen solltet, weiß ich nicht. Vielleicht trudeln zwischen 19 Uhr 50 und 20 Uhr 10 nur insgesamt 20 Getreue in die 200 Menschen fassende Lokalität ein. Eventuell kommen auch die 1000 Empfänger unserer Flyer. Dann sagen wir der Polizei, es handele sich wohl um eine YouTube-Party und wir hätten nichts damit zu tun. Doch wir geben uns Mühe, so oder so, und fahren alle Instrumente auf, die sich in unseren Küchen und Kemenaten anfinden. Authentisch wird es. Drei Ur-Ostler verklären die Wende. Hits werden zu hören sein, die wir nur alle fünf Jahre an wechselnden Orten lesen und singen dürfen. Sind Vertragsgebunden. Wir haben also alle Texte extra für diesen Abend geschrieben. Und noch zwei Tipps für davor und danach: Am 6.11. stellt Ahne im Pfefferberg sein neues Werk vor. Pflichtfeierlichkeit. Und am 13.11. lesen Marco Bertram und ich im Kapital in Neukölln. Neuland … Immer noch keinen Bock auf Lesung? Na dann vielleicht bis zum 10.11. bei Kaltfront irgendwo im Osten oder bis zum 15.11. bei Ascaris im Blackland.
7. November, 20 Uhr, Alte Kantine, Prenzlauer Berg Als die Mauer fiel, war ick uff Schicht Ostberliner verklären die Wende Ahne, Jan von Im Ich und Andreas Gläser lesen, singen und trinken Eintritt 6,- / 8,- Euro. Beginn: 20:00 Uhr. Tanzten im Herbst alle Berliner auf der Mauer? Oder waren einige noch als fröhliche Kinder in den Fängen ihrer Eltern vor der Glotze in Lichtenberg angekettet, andere vielleicht sogar schon im Westen und unglücklich über die bevorstehende Verostung Zehlendorfs? Die Biografien der drei Urberliner verliefen unterschiedlich, doch am Mikrofon, der Gitarre und dem Saxofon fabrizieren sie einen Abend, für den manch einer 1989 auf die Straße ging.