1. KW. Habe zwei halbwegs gleichzeitig im letzten Quartal 2023 angefangene Dinger ausgelesen: Burmeister & Lange, „Depeche Mode Monument“, 2017 erschienen, und Alex Hacke, „Krach“, 2015. „Monument“ ist ein 2,5-Kilo-Wälzer mit hunderten von Fotos der 4 Skins, äh, DeMo-Boys. Interessant sind die Abbildungen der vielen Promo-Scheiben, Plakate, Eintrittskarten usw.. Trotz der reichen Bebilderung zieht sich die Lektüre etwas. Gut sind zum Beispiel die Interviews mit Daniel Miller und Olaf Zimmermann. Doof finde ich den Teil zum Konzert in der Werner-Seelenbinder-Halle und den Fans in der DDR, weil da wiederholt gejammert wird, was es alles nicht gab und was man alles nicht durfte. Voll das BZ-Gebimmel. Flotter lesen sich über weite Strecken die Erinnerungen vom Neubauten-Bass-Mann Alex Hacke, der anfangs auch als Borsig unterwegs war. Besonders die frühe Jugend, wie er als Neuköllner Schulschwänzer an seine späteren Verbündeten geriet. Zu den Neubauten gibt es aber nicht so viel. Empfohlen sei dazu „Nur was nicht ist, ist möglich“. Aber Hacke weiß in „Krach“ über viele andere Bands und Projekte zu berichten. Voll der Freigeist.
2. KW, 8. bis 14.1. Bov Bjerg, „Auerhaus“, 2017. Leiser Humor aus dem Südwesten. Einige Jugendliche sind auf der Sinnsuche. Etwas WG-Tamtam, kein wirklicher Krawall. Selbstmordfantasierer Frieder ist meistens gut drauf. Mag ich, ist flott zu lesen. Bin aber nicht dahinter gekommen, warum diese Literatur x-mal höher eingeordnet wird als ähnliche Veröffentlichungen. „Unser Haus in der Mitte der Straße“ ist Pflichtlektüre in der Schule. Habe hier ein Grabbelexemplar, 15. Auflage, 2023. Voll der Wahnsinn. Die Ende ´23 veröffentlichte „Auerhaus“-Graphic-Novel-Ausgabe von Janne Marie Dauer gefällt mir auch, ist sie doch durchgehend farbig und locker in der Anordnung der einzelnen Bilder. Voll der Buntstiftcharme!